TP 8: Sensorische Vorerntebeprobung; Messung abiotischer Einflussfaktoren


Stand der Wissenschaft sowie Problemstellung

Für den Feldanbau von Rundkohl/Spitzkohl und von Eissalat ist ein bedarfsgerechtes Stickstoff(N)-Angebot eine entscheidende Voraussetzung hinsichtlich des angestrebten Ertragspotentials und der erwünschten Qualität für den Frischmarkt und die verarbeitende Industrie. Der Einsatz von Sensortechnologie für teilspezifische N-Düngung und bei der Bestimmung notwendiger Vorernteparameter (Nitratgehalt in Eissalat) sind durch den Einsatz von Sensoren möglich, jedoch derzeit noch nicht Routine in der Praxis. Hier bedarf es einer Validierung der sensorischen Erfassung durch analytische Ergebnisse. Die Informationen aus sensorischer Erfassung zur Bestimmung der Homogenität eines Bestandes in Feldgemüsebau erfordert eine kulturspezifische Anpassung und kann Informationen hinsichtlich des Erntebeginns, der potentiellen Aberntung und der Möglichkeit der Vermarktung erbringen. Die Voraussetzung für die Interpretation und Nutzung der Sensordaten ist das Monitoring der Effekte abiotischer Einflussfaktoren auf Wachstum und Entwicklung der Gemüsekulturen und die separate Erfassung biotischer Faktoren mit Einfluss auf Ertrag und Qualität.

Ziel und Gegenstand des Forschungsvorhabens

Dieses Teilprojekt (TP) beinhaltet unter anderem die Versuchsvorbereitungen im gemüsebaulichen Praxisbetrieb für die TP 5, 6 und 7 und hat folgende Projektziele: Bedarfsgerechte Kulturmaßnahmen im Gemüsebau unter stärker digitalisierten Bedingungen mit Sortenwahl, Betriebsmitteleinsatz sowie die Festlegung der Art und des Umfangs der Ernte mit Berücksichtigung der Anforderungen an Zertifizierungsprozesse.

Unter Versuchsbedingungen soll der Einfluss abiotischen Faktoren hinsichtlich Wachstum und Entwicklung von Filderspitzkraut/Rundkraut am Standort Filderebene erfasst und mit den Sensorerfassungen aus TP 5-7 verglichen werden. Dies dient als Entscheidungshilfe für den Anbauer, ob der Kulturzeitraum für Kohlarten auf der Filderebene innerhalb der Vegetationsperiode verändert werden soll und welche Maßnahmen für einen ressourcenschonenden Einsatz (Nährstoffversorgung, Bewässerung) genutzt werden können.

Die Entwicklung und der Einsatz einer zerstörungsfreien Erfassung einzelner ertrags- und qualitätsrelevanter Parameter ermöglicht beim Eissalat besonders eine Prüfung des Vorernteparameters „Nitratgehalt in der Frischmasse“.

Beschreibung Arbeitsprogramm und erwartete Ergebnisse

Auf der Basis von Feldversuchen werden Informationen zur Eignung der digitalen Vorerntebeprobung bei der Bestimmung des Nitratgehalts in Eissalat mit Empfehlung für Anbau, Beratung und Handel generiert. Es werden Aussagen zum Einfluss von Faktoren und von Kulturmaßnahmen auf den Nitratgehalt in Eissalat hinsichtlich einer Prognose zur Höhe des Nitratgehalts getroffen.

Im Anschluss an eine Auswertung der kulturrelevanten Daten von Rundkohl/Spitzkohl bezüglich der Modifikation des Anbauzeitraums und der ressourcenschonenden Kulturmaßnahmen werden Empfehlung für den Anbau und Informationen für Anbauer, Berater und Handel aufbereitet.